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Sterben und Trauer

Sterben und Trauer für den Sterbenden und die Angehörigen.

Im Jahr 2015 beschloss ich für mich, eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin zu machen.

Da mein Fokus als Jenseits – Kontakt – Medium in der Geistigen Welt liegt, fand ich für mich die Kombination sehr passend.

Kurz darauf absolvierte ich auch mehrere Praktikums bei verschiedenen Bestattern.

Weil ich für mich auch die Erfahrung machen wollte, wie es unmittelbar vor dem Tod, dem bald Sterbenden und den zurückgebliebenen Angehörigen mit dieser Tatsache ergeht.

Im Tod dann, für mich auch dieses zu spüren. Eine leere Hülle, das Werkzeug, womit die Seele in dieser Materie existieren konnte, aber für mich immer noch ein Mensch dem ich mit Respekt begegnet bin.

Alles drei (vor dem Tod, im Tod und nach dem Tod) passt in Kombination mit meiner Arbeit.

In meiner Ausbildung zur Sterbebegleitung,
wurden wir nach dem Schema von Elisabeth – Kübler – Ross ausgebildet.

Die 5 Trauerphasen

Phase 1. Das Leugnen

Der Patient erhält die Diagnose “ unheilbar krank“. Die Ärzte können nichts mehr für ihn tun.
Manchmal gibt es Zeit-Prognosen, manchmal aber auch nicht und es bleibt offen, wann Tag X in etwa kommt.
Eine Welt bricht zusammen. Ungläubigkeit tritt auf und sie sind der Meinung, dass ein Fehler vor liegen kann. „Nein, das kann nicht sein. Ich doch nicht!“
Er leugnet.

Phase 2. Der Zorn

Der Patient ist wütend. Oftmals zieht er sich zurück. Will niemanden sehen und ist böse auf sich und auch auf Gott.
Böse Wörter und Beleidigungen können in seiner Verzweiflung fallen. Auch gegenüber seiner Lieben. Frust baut sich zusätzlich auf.
Er ist zornig.

Phase 3. Das Verhandeln

Der Patient versucht Wege zu finden, um sein Sterben zu umgehen.
Er verhandelt mit sich selbst aber auch mit Gott “ Ich werde zukünftig mehr auf mich achten, gesünder essen, ein besserer Mensch sein. Mach mich doch bitte wieder gesund. Ich WILL gesund sein!“
Er verhandelt.

Phase 4. Die Depression

Der Patient fällt in eine Depression. Zieht sich zurück, will niemanden sehen oder sprechen. Er weint des Öfteren und seine Ängste übernehmen ihn.
Es ist in dieser Phase unmöglich richtig an ihn heran zukommen.
Er wird depressiv.

Phase 5. Die Akzeptanz

Der Patient nimmt sein Schicksal an. Oftmals wirkt er in dieser Phase stärker als seine Angehörigen. Möchte sie trösten und ihnen die Angst und den Schmerz nehmen.
Er akzeptiert die Tatsache, dass er bald sterben wird.

In meiner Sterbebegleitung Ausbildung machte die Leiterin mit uns eine Übung.
In dieser Übung sollten wir auf 5 Zettel etwas aufschreiben, dass uns wichtig ist.
Sie gab uns verschiedene Fragestellungen und auf einem Zettel schrieb ich „Mama“, weil eine Frage war, “ Schreibe eine Person auf, die du von herzen liebst“.
Dann sagte sie, dass sie nun rum gehe und einzeln jeden Zettel der Teilnehmer zu sich nimmt, auf denen Dinge stehen, die für uns nicht sonderlichen Wert haben.
Die ersten 4 Zettel konnte ich ihr problemlos geben, denn es waren materielle dinge oder auch Sachen, auf die ich schweren Herzens, aber schon verzichten konnte.
Nur den letzten Zettel, da wo “ Mama“ drauf stand, konnte ich ihr einfach nicht geben. Ich brach in Tränen aus und wollte ihr diese Zettel einfach nicht geben.
Dann sagte sie“ schaut, dies war für euch eine Übung, damit ihr euch nur annähernd in das Gefühl des Patienten versetzen könnt, der die Diagnose “ Sterben“ erhält.“

Es war unglaublich schwer, obwohl es „nur“ eine Übung war. Wie mag es dem Patienten ergehen, der wirklich alles loslassen muss?

All diese Phasen können variieren und immer wieder bei dem Patienten hervorkommen. Meine persönliche Beobachtung ergab, dass auch diese 5 Phasen auf die Angehörigen zutreffen. Zur selben Zeit, wie bei dem bald Sterbenden, aber auch nach dem ihr geliebter Mensch verstorben ist.

Das Leugnen.
Die Angehörigen können nicht glauben, dass ihr geliebter Mensch gegangen ist. Sie haben das Gefühl, in einem bösen Albtraum zu stecken, und wollen einfach nur aufwachen. Sie haben immer noch den Eindruck, dass ihr geliebter Mensch jederzeit die Türe hereinkommt und “ Hallo ich bin da“ sagt.

Der Zorn.
Auch sie sind wütend. Viel mehr auf Gott, zweifeln an seiner Existenz „Wie kannst du das zulassen, warum nimmst du mir meinen geliebten Menschen“.
Aber manchmal auch auf die Ärzte.

Das Verhandeln.
Sie bitten Gott, so wie es zuvor auch der Patient getan hat. „Gib mir bitte meinen geliebten Menschen zurück, ich werde alles dafür tun, aber gib ihn mir bitte nur zurück“.

Die Depression.
Ist ähnlich vergleichbar wie die von dem Patienten. Meiner Erfahrung nach, hält diese aber länger an. Denn ein Weiterleben ohne ihren geliebten Menschen, ist für Trauernde oftmals unvorstellbar. Auch Suizid Gedanken können entstehen.

Die Akzeptanz
Die Trauernden erkennen, dass es so wie es bisher war, nach dem versterben ihres geliebten Menschen nicht weitergehen kann. Sie möchten nicht mehr in diesem “ Loch“ stecken und versuchen ihren Alltag anders zu organisieren. Gehen wieder mehr unter Menschen und lassen auch wieder Nähe zu. Auch hier können die Phasen variieren und immer wieder auftreten.

Meine Erfahrung, deckt sich absolut damit. Ich denke, dass auch der ein oder andere dies genauso für sich erfahren hat.
Ich möchte euch ans Herz legen, wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr es alleine nicht schafft, die Trauer zu bewältigen, euch bitte an Stellen wendet, die euch in dieser Zeit der Trauer begleiten können. Dieses kann man einzeln in Anspruch nehmen, aber auch in Gruppen. Manchmal ist es erträglicher, wenn man anderen Menschen begegnet, denen das gleiche Schicksal widerfahren ist.
Man wird besser verstanden, denn sie können eure Trauer absolut nachempfinden.

Viele Trauernde machen die Erfahrung, dass Freunde und Bekannte sich abschotten. Sie wissen evtl. nicht mit dem Trauernden umzugehen.
Man hört auch Sätze wie „Das wird schon wieder“ oder aber auch “ Jetzt hast du aber schon lange genug getrauert“.

Als das Baby meiner Tochter vor 3 Jahren am Tag der Geburt verstarb, sagten einige Menschen um uns herum „Sie ist doch noch jung, sie bekommt noch Kinder!“
Das war etwas, dass wir absolut nicht hören wollten.
Wie sie bekommt noch Kinder?! Was für ein bescheuerter Satz! Wir wollten aber genau dieses Baby.

Ein Satz, der uns getröstet hat, war dieser sicherlich nicht.

Und auch als Freund, Angehöriger oder auch Bekannter ist es unglaublich schwer, die/den Trauernde(n) in seinem schmerz zu erleben.
Nur hat Trauer kein Verfallsdatum. Trauer muss gelebt werden, sonst holt diese die Hinterbliebenen eines Tages doppelt ein.

Was du als Freund, Angehöriger
machen kannst, ist zu hören, einfach da zu sein, wenn du von dem Trauernden gebraucht wirst. Vielleicht auch erst mal gemeinsame Wege zu gehen. Z.B als Begleitung zu einer Trauergruppe.

Vielen Trauernden Menschen hilft auch, dass auseinandersetzten mit dem Leben nach dem Tod. So wie auch einigen von euch. Sonst wärt ihr womöglich nicht auf meiner Seite. Sie fangen an sich literarisch zu Informieren, schauen Filme über das Jenseits oder suchen aber auch ein Medium auf.

Da möchte ich euch auch wieder ans Herz legen.
Wenn ihr ein Medium aufsucht, achtet bitte darauf, dass dieses Medium absolut keine Vorabinformationen von euch über den Verstorbenen möchte. Dies ist sehr unseriös. Ein seriöses Medium, möchte euch Informationen, als Beweis für ein Leben nach dem Tod geben.
Es nimmt die Energien aus der jenseitigen Welt um euch herum wahr.

Was nützt es wenn ihr Name, Geburtsdatum oder sogar Foto des Verstorbenen preisgeben müsst? Gar nichts, denn ein richtiges Medium ist in der Lage auch ohne Informationen Kontakt in die geistige Welt aufzubauen.

Da bitte Hände weg. Spart euch das Geld und eure Zeit.

Ich hoffe, dass ich euch ein wenig Einblick verschaffen, oder euch ein bisschen informieren konnte.

Der Schmerz des Verlustes wird nie ganz verschwinden. Es wird immer mal wieder Tage geben, wo wir ausbrechen und weinen. Aber wir lernen damit umzugehen und die Gewissheit unsere Lieben eines Tages wieder in die Arme schließen zu dürfen, lässt unser Leben hier ohne sie, etwas erträglicher werden.

Denn es gibt kein „ mach’s gut“, sondern nur ein „ Auf Wiedersehen „.

Alles Liebe Beatrice